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"Gibt's Länder, Vater, wo nicht Berge sind?"

Eine theatralische Ideenreise durch 5 Jahrhunderte nach «Wilhelm Tell» des Reformators Jakob Ruf
Premiere: 14. September 2017 Theater Chur Spielort Martinskirche


Die Gegenwart ist noch keine Geschichte, sie stellt Fragen. Fühlen und Wissen, Intuition und Diskursivität – die Zeitgenossenschaft befragt die Vergangenheit, um Antworten für die Zukunft zu finden. Eine Laientruppe gibt Rufs «Wilhelm Tell», ein Stück mit Haltung und Zuversicht. Ihr Spiel wird von vier Profis mit Texten von Shakespeare, Georg Büchner bis zu wissenschaftlichen Texten zur digitalen Zukunft konterkariert. In welche Geschichte wird unsere Gegenwart münden? Mit politischen Utopien der Neuzeit, Kindergeschichten, Liedern und weiteren Texten wird die Inszenierung des renommierten Regisseurs Andreas Herrmann Fragen aus 500 Jahren aufwerfen, die uns heute mehr denn je beschäftigen. Die Zeit schreit nach neuen Ideen. Brauchen wir Veränderungen? 


Pressestimmen
„Theater hat die Aufgabe und das Zeug, im spannenden Diskurs seiner Akteure auf der Bühne die Vergangenheit für die Zukunft zu befragen. Der Dramaturgin Ann-Marie Arioli und dem Regisseur Andreas Herrmann ist dies – trotz oder gerade wegen ihres umfassenden und teilweise überladenen Konzeptes – in einer Art gelungen, die betroffen macht. Temporeich und mit beträchtlichem Tiefgang zeichnen sie in jener Churer Kirche, in der einst der Reformator Comander die „reine Schrift“ predigte, gleichzeitig ein Renaissancegemälde und einen modernen Ideentempel, dessen Eckpunkte sie entsprechend der heutigen, entzauberten und postreligiösen Zeit neu vermessen. Ein Kraftakt der besonderen Art. 
Christian Albrecht im „Bündner Tagblatt

„Nach der Pause hatte das Publikum auf der Empore Platz zu nehmen. Was sich nun bot, war ein wunderbarer, bisweilen gar märchenhafter Abschluss der Tell-Geschichte. Man erlebte grosse Eindringlichkeit und poetische Kraft in Form wunderbarer Bilder und Gesänge. Die unmittelbare Nähe zu den Mitwirkenden schien das Publikum wieder zu versöhnen, sodass am Schluss trotz der suboptimalen Akustik vor der Pause alle Mitwirkenden, auch der stimmlich hervorragende Chor unter Leitung von Heinz Girschweiler,
mit begeistertem Applaus belohnt wurden – dies völlig zu Recht.“
„Nur schon der Einfall, die von Tell geforderte Opferung seines Kindes in Beziehung mit der Selektionsrampe
des Vernichtungslagers Auschwitz zu setzen, verleiht dem Stück grosse Tiefe. Dass es trotzdem mühelos zwischen apokalyptischen Engeln und Witzen hin- und herspringt, ohne dass dies niveaulos, zwanghaft lustig oder schlicht peinlich wirken würde, macht die grosse Stärke der Inszenierung aus. Vor dem Hintergrund der Tell-Geschichte thematisiert es spielerisch den ganzen Wahnsinn unserer Welt – der ja, so ist zu fürchten, noch viel grösser ist als der Wahnsinn, auf sein eigenes Kind mit der Armbrust zielen zu müssen. 

Christian Ruch in der „Südostschweiz“

Produktionsteam
Andreas Herrmann Regie / Konzept
Ann-Marie Arioli Dramaturgie / Konzept
Viola Valsesia Szenografie / Bühne
Silvana Arnold Kostüme
Emma Lou Herrmann Video
Sandro Corbat Musikalische Leitung
Heinz Girschweiler Chorleitung
Valentin Pitarch Fotos und Trailer

Besetzung

Flurin Caduff (Bassbariton), Miriam Japp, Marcus Signer, David Michael Werner
Amateure: Petra Birkholz, Monika Grupp, Gion Hitz, Julia Popp, Martin Popp, Andri Portmann, Daniel Schneider, Miriam Talesa, Doris Voneschen   
Chor: Katharina Drage, Gabi Jakobs, Anna von Wattenwyl (Sopran), Erika Dietrich, Ursina Kipfmüller, Stéphanie Lobmeier, Pia Menn (Alt), Heinz Girschweiler, Placido Pérez (Tenor), Philipp Lischer (Bass)

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