Leonce und Lena

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Lustspiel von Georg Büchner
Premiere: 26. Oktober 2008 Luzerner Theater

Pressestimmen
Der Regisseur Andreas Herrmann und der Bühnenbildner Max Wehberg haben in ihrer Luzerner Inszenierung von Büchners «Leonce und Lena» das Morbide dieses Lustspiels und die Ahnherrschaft von Shakespeare auf überzeugende Weise hervorgehoben. […] Der Leonce von Samuel Zumbühl ist denn auch ein Poseur des Wahnsinns und des Weltschmerzes, der Hamlet fast alles verdankt, Jörg Dathes Valerio ist ein kraftvoller Narr ganz aus dem Geist der grossen Narrenkomödien Shakespeares, der die Posen mit grobem Witz und intelligenter Ironie zu erden vermag. Und wenn die Inszenierung auch die ganze Spannbreite von geistreicher, schlagfertiger Verbalkomik bis zu unflätiger körperlicher Alberei durchmisst, verstehen die Hauptdarsteller doch jede Replik so grau oder schwarz einzufärben, dass offenbar wird, wie sehr fast jede Spielart von Shakespeares Komik in Melancholie und Selbstverachtung gründet. Dann sind da aber noch ein König und seine Höflinge, die Büchner als Popanze totaler gesellschaftlicher und geistiger Erstarrung ausersehen hat. Sie dominieren den ersten Akt, eine schon bei Büchner überdehnte Exposition. Herrmann hat den Mumm, diese Szenen noch zusätzlich in die Länge zu ziehen und zum Beispiel den gleichzeitig denkwilligen und denkfaulen König Peter (Christoph Künzler) an die Rampe zu stellen, wo man ihn sich in irgendwelchen sklerotischen Gehirnwindungen verlieren sieht. NZZ online. 27.10.2008

Zauberhaft poetisch nähern sich Leonce und Lena, verloren in der Liebe durch Gazewände getrennt, in dem traumhaft ausgeleuchteten Bühnenbild einander an. Ein schönes Gegenbild zum grotesk gezeichneten Staatsrat und zum übertriebenen lächerlichen König Peter (Christoph Künzler) auf Plateausohlen. Das setzt grelle Singalfarbe gegen all die weissgeschminkten Schemenfiguren mit tiefdunklen Augenringen. Jörg Dathe gibt im Narrengewand einen souveränen Valeria, Manuel Kühne als Hofmeister den kühlen Funktionär und Beamten. Neue Luzerner Zeitung, 28.10.2008

Herrmann übergibt seinen Büchner, übergibt seine Figuren ganz der Ausweglosigkeit und schafft so – wirkungsvoll unterstützt durch die Musik von Jacob Suske – eine dichte, aber auch leise ironische Atmosphäre des grossen Weltennuis. Und Herrmann hat für sein Ensemble viele kleine Kabinettstückchen eingerichtet, die das bekannte und ja auch etwas wohlfeile Stück zu einem zeitgenössischen Abend machen, in dem es in der Tat viel zu lachen gibt. nachtkritik.de, 27.10.2008

Produktionsteam
Andreas Herrmann Inszenierung
Max Wehberg Bühne
Catherine Voeffray Kostüme
Jacob Suske Musik
Caroline Weber Dramaturgie
Ingo Höhn Fotos
Besetzung
Daniela Britt (Lena), Samuel Zumbühl (Leonce, Jörg Dathe (Valerio), Christoph Künzler (Präsident), Wiebke Kayser (Gouvernante), Samia von Arx (Rosetta) 


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