Alice

Schauspielmusical nach Lewis Carrolls «Alice im Wunderland»,
Musik und Gesangstexte von Tom Waits und Kathleen Brennan
Deutsch von Wolfgang Wiens

Schweizer Erstaufführung
Premiere: 28. März 2012 Luzerner Theater
In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste und der Hochschule Luzern-Musik

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«Die Raupe, die vom Bühnenhimmel herunter schwebt, nistet sich im ausgespannten Netz hoch in der Luft wie in einem Kokon ein. Am Ende des ersten Aktes retten sich die hier drei Alicen vor der Schlacht der Schachfiguren auf einen Autoscooter, der scheinbar ziellos seine Kreise zieht und wie ein Traum ins Nichts verschwindet. Nach der Pause wandelt sich ein glitzender Vorhang von der windgepeitschten Regenwand zum transparent funkelnden Lichterteppich, hinter dem geisterhaft das ganze Personal beim Schlussgesang aufscheint. (…) Zusammen mit vielen weiteren frappanten Regieeinfällen sind (…) die Umsetzung durch Herrmanns Regie und das vorzügliche Schauspielensemble ein Trumpf dieser Produktion – mit viel Unterhaltungswert, wie die vielen Lacher im Premierenpublikum bewiesen. (…) Die abgründige Seite dieses Musicals kommt schon hier in den fantasievoll-grotesken Kostümen (Sabin Fleck), erst recht aber in der Musik zur Geltung. (…) So platzen in die wohlig-schlurfende Jazz-Melancholie mancher Musiknummern auch mal hart rockende oder mit Industrial-Geräuschen angereicherte Songs - begleitet von einem vorzüglichen Instrumentalensemble unter der Leitung von Daniel Perrin, in dem die Streicher dem Bläsersatz Folk-und Akkordeonfarben hinzufügen. (…) Darstellerisch dagegen gibt es eine Reihe komischer und bitterböser Kabinettstücke – von Samuel Zumbühl als überdrehtem Lewis Carroll bis zu Raphael Tschudis Märzhasen mit Immigranten-Slang.» Neue Luzerner Zeitung, 2.4.2013 

«Das breite Spektrum der von einem kleinen Live-Orchester begleiteten Songs - vom Barjazz über Zirkusmusik, Schlaflied bis zum Walzer - ist wie immer überwältigend. Die Balladen haben zum Teil Ohrwurmqualität, ‹Fish and Bird› etwa und ‹Poor Edward›. Es ist kein Zufall, dass diese beiden Songs auch das inhaltliche Dilemma am besten einfangen: ‹Fish and Bird› handelt von der unmöglichen Liebe zwischen einem Vögelchen und einem Walfisch, in ‹Poor Edward› wächst einem Mann am Hinterkopf ein Mädchengesicht, das ihn in den Tod treibt. Besser lässt sich Carolls zerstörerische Obsession für das Kind nicht ausdrücken. Mit surreal-zauberhaften oder bizarr-humorigen Regieeinfällen versucht Regisseur Andreas Herrmann - nicht ohne Erfolg - das Publikum auch optisch bei der Stange zu halten: mit einem silbrigen Tatzelwurm etwa, der seine Runden über dem Zuschauerraum dreht oder einem Ritter, der im Autoscooter vorfährt.» sda, 29.3.2013

«Einer der beiden klaren Höhepunkte ist die von Daniel Perrin – der nach ‹Woyzeck› bereits  zum zweiten Mal fürs  Luzerner Theater arbeitet  –  geleitete Band. So unglaublich stimmig schallt es aus dem Orchestergraben, dass man sich mehr instrumentale Parts wünscht. Das andere Highlight ist das Bühnenbild von Max Wehberg. Es unterstreicht die Atmosphäre phänomenal, bereits zu Beginn mit einer mathematischen Figur, die auch innen und aussen, unten und oben abgrenzt. ‹Alice› ist schön anzusehen, leicht geniessbar und es wird trotz 2 ¾ Stunden Spielzeit nie wirklich langweilig.» kulturteil.ch, 30.3.2013

Produktionsteam
Andreas Herrmann Inszenierung
Max Wehberg Bühne
Sabin Fleck Kostüme
Daniel Perrin Musikalische Leitung
Marcel Leemann Choreographie
Gérard Cleven Licht
Ingo Höhn Fotos
Besetzung
Michèle Breu, Banafshe Hourmazdi, Bianca Kriel, Linda Lienhard, Lisa­-Katrina Mayer, Stefanie Mrachacz; Mehmet Atesci, Tobias Bienz, Maximilian Kraus, Raphael Tschudi, Samuel Zumbühl
und: Toni Amadeus Bechtold, Andreas Maeder, Gabriel Miranda Martinez, Gevorg Ohanjanyan, Joel Zeller, John Dickinson, Valéry Burot, Gregory Kaspar Schärer, Joel Studler, Daniel Perrin (Musiker)


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